Artikel von Cristina Segovia-Buendía (Rheinische Post, 07.07.2024)
"Erst vor wenigen Tagen wurde der letzte Jahrgang der Monheimer Sekundarschule mit 102 Absolventen entlassen. Nun schließt auch Schulleiterin Petra Pesch zum letzten Mal die Türen einer Schulform, die einst ihrer Zeit voraus war.
Gestartet im Schuljahr 2012/13, um in Zeiten der Veränderung mit einem neuen Konzept die klaffende Lücke durch den Wegfall von Haupt- und Realschule zu füllen, schließt die Monheimer Sekundarschule in diesem Sommer nun endgültig ihre Türen. Eine Schulform, die durch ihr neues, integratives Konzept in einem deutlich kleineren Schulsystem nicht nur die Schüler intensiver und individueller betreute und förderte, sondern ihnen auch möglichst lange alle Chancen der Entwicklung offenhielt.
Zeit, um sich als neue Schulform zu etablieren, bekam die Rosa Parks Schule nicht. Denn kaum, dass der allererste Jahrgang seine schulische Laufbahn beendet hatte, wurde das Ende der Schule nur sechs Jahre nach der Eröffnung bereits besiegelt. 2018 entschied die Monheimer Lokalpolitik, eine zweite Gesamtschule im Stadtgebiet zu bauen. Mit dem Start der Gesamtschule am Berliner Ring zum Schuljahr 2019/20, endete schließlich auch die Aufnahme von neuen Fünftklässlern an der Rosa Parks Schule. In den folgenden Jahren lief die Sekundarschule langsam aus.
Obgleich sich ein Gefühl der Niederlage einstellen könnte, ein Fehler war die neue Schulform für Petra Pesch keinesfalls, betont die scheidende Schulleiterin: „Ich bin noch heute davon überzeugt, dass es eine gute Schulform ist.“ Kleinere Klassen, eine intensivere Begleitung durch das Kollegium und der Aspekt der Inklusion, damit war die Rosa Parks Schule als öffentliche Bildungseinrichtung Vorreiterin. „Wir hatten ein tolles Konzept. Aber am Ende haben sich viele andere Schulen auch auf den Weg gemacht, haben sich der Welle der Inklusion gestellt und ähnliche Konzepte erarbeitet“, beschreibt Pesch die Entwicklung. Das integrative Konzept, das diese Schulform damals besonders machte, sei heute Standard an allen anderen Schulformen geworden, sagt Pesch. …"
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Ihren Namen erhielt die Rosa Parks Schule 2019, sieben Jahren nach ihrer Eröffnung in 2012. Die Namensgebung sei Schulleiterin Petra Pesch wichtig gewesen. Der Name der US-amerikanischen Bürgerrechtlerin Rosa Parks, berühmt für ihren Kampf gegen die Segregation und bekannt dafür, dass sie sich weigerte, ihren Platz im Bus für einen weißen Mann zu räumen, habe für das Leitbild der Schule gestanden: inklusiv, gewaltfrei und wertschätzend.